Dieses Training besteht aus verschiedenen Seiten, die von oben nach unten gelesen werden. Scrollen Sie dazu mit der Maus oder wischen Sie mit dem Finger, wie Sie es auf einer Webseite tun. Am Ende jeder Seite können Sie zur nächsten Seite wechseln oder eine Seite zurückspringen. Über das Menü am oberen Bildschirmrand können Sie sofort zu jedem Kapitel und entsprechenden Unterseiten springen.

Bearbeiten Sie jede Seite. Am Ende jedes Kapitels finden Sie einige Fragen, mit denen Sie Ihr Wissen überprüfen können.

Impressum

ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
D-89079 Ulm

Tel 0049 (0) 731 402-02
Fax 0049 (0) 731 402-7832

E-Mail: info@ratiopharm.de
Website: www.ratiopharm.de

Handelsregister: Amtsgericht Ulm (Donau), HRB 991
Umsatzsteuer-ID: DE 812425448
Aufsichtsbehörde:
Regierungspräsidium Tübingen
Konrad-Adenauer-Str. 20
72072 Tübingen

Managing Directors:
Christoph Stoller, Andreas Burkhardt, Dr. Miran Denac, Prof. Dr. Gerald Huber

Verantwortlich für Inhalte:
Dr. Marc Hense
Associate Director Trade Marketing
Business Unit OTC
E-Mail: info@ratiopharm.de

Kapitel 2

Alles über Mengenelemente

Was sind Mengenelemente?

Mengenelemente stellen verschiedenste Körperfunktionen sicher und werden vom Körper in größeren Mengen benötigt. Ihr Anteil an der Körpermasse beträgt mehr als 50 mg pro Kilogramm.

Mengenelemente können vom Körper selbst nicht produziert werden. Die Aufnahme erfolgt daher über die Nahrung oder gelöst im Trinkwasser. Ein Mangel ist bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung relativ selten, kann aber in bestimmten Lebenssituationen, durch die Einnahme von Medikamenten oder bei einer Fehlernährung dennoch auftreten.

Zu den Mengenelementen gehören neben Kalium und Natrium unter anderem Calcium, Phosphor und Magnesium, auf die wir im Folgenden näher eingehen.

Schon gewusst?

Mengenelemente werden auch als Elektrolyte bezeichnet, weil sie im wässrigen Milieu des Körpers zumeist als positiv (Ca2+, Mg2+, Na+, K+) oder negativ (Cl, HPO42−, SO42−) geladene Ionen bzw. in den entsprechenden Verbindungen vorkommen.

Calcium (Ca)

Der am meisten im Körper vorkommende Mineralstoff

Calcium ist der mengenmäßig am meisten im menschlichen Körper vorkommende Mineralstoff. 99 % dieses Mengenelements finden sich in den Knochen und Zähnen, denen das calciumhaltige Hydroxylapatit Stabilität verleiht.

Es ist in Kollagen-Fasern eingelagert und liegt im Blut in drei verschiedenen Formen vor: gebunden in Proteinen (etwa 45 %), als Citrat-, Phosphat-, Sulfat oder Carbonat-Komplex oder als freie Ca2+ Ionen.


Die Calcium-Ionen spielen eine wichtige Rolle für die meisten Stoffwechsel-Abläufe. Deshalb kann ein Teil davon bei einem Calciummangel wieder aus den Knochen abgegeben und für andere Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.

Mit der Nahrung aufgenommenes Calcium wird nur dann vom Körper aufgenommen, wenn es gelöst oder in Form löslicher organischer Moleküle wie etwa Proteinen vorliegt. Eine weitere Voraussetzung ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3, ohne die Calcium nicht in größeren Mengen aufgenommen werden kann.

Calciumüberschüsse werden beispielsweise in Gallensäure umgewandelt und mit dem Stuhlgang ausgeschieden.

Übrigens:

Andere Eletrolyte, Phosphate und Koffein können die Calcium-Resorption reduzieren.

Bedeutung von Calcium für den Körper

Calcium ist an der Muskel- und Nervenerregung, der Zellteilung sowie an der Aktivierung von Enzymen und Hormonen beteiligt, außerdem an der Blutgerinnung sowie der Aufrechterhaltung der Zellmembranen.

Funktionen

  • Hauptbestandteil von Knochen und Zähnen
  • Muskelfunktion
  • Energiestoffwechsel
  • Neurotransmission
  • Unterstützung von Verdauungsenzymen
  • Blutgerinnung

Calcium-Lieferanten

  • Milchprodukte
  • Bohnen
  • Blattgemüse wie z.B. Spinat und Grünkohl
  • Getreide, etwa Quinoa und Amaranth
  • Mandeln
  • Seetang
  • Brokkoli

Mangelsymptome und -folgen

  • Osteopenie (verminderte Knochendichte, Osteoporose-Vorstufe)
  • Osteoporose (deutliche Reduzierung der Knochendichte)
  • Erhöhte Bruchgefahr

Links im Bild: Fortschreitende Reduzierung der Knochendichte durch Calcium-Mangel

Risikogruppen und -faktoren

  • Babys und Kinder
  • Junge Frauen
  • Stillende Mütter

Schon gewusst?

In der Kindheit und in der Jugend werden die Knochen aufgebaut, sie wachsen mit.

Im Erwachsenenalter setzt sich dieser Neuaufbau als reiner Knochenumbau-Prozess ohne weiteres Wachstum fort: Im Gleichgewicht mit dem Abbau alter Knochenstruktur wird neue erzeugt, so dass sich das Skelett ständig erneuert.

Phosphor (P)

Grundbaustein allen Lebens

Phosphor ist das sechsthäufigste Mineral im menschlichen Körper. Als Bestandteil von DNA- und RNA-Molekülen in unseren Erbinformationen sind Phosphorverbindungen ein essentieller Bestandteil allen Lebens.

Phosphor ist an vielen Enzymreaktionen im Körper beteiligt und bildet einen wichtigen Bestandteil der Zellmembranstruktur.

In Form der phosphorhaltigen Verbindung Adenosintriphosphats (ATP) ist Phosphor ein wesentlicher Energielieferant und -regulator für den Energiestoffwechsel der Zellen. Darüber hinaus ist Phosphor auch an der Regulierung biologischer Zellprozesse (sog. Phosphorylierung) beteiligt.

Phosphate sind ein elementarer Bestandteil des pH-Puffersystems im Blut.

Bedeutung von Phosphor für den Körper

  • Geregelter Energiestoffwechsel
  • Geregelte Funktion der Zellmembranen
  • Erhalt von Knochen und Zähnen

Phosphor-Lieferanten

  • Fisch und Fleisch
  • Getreide (Kleie, Reis)
  • Milchprodukte wie Milch, Käse, Joghurt oder Butter
  • Eier und Geflügel

Mangelsymptome und -folgen

Durch den hohen Phosphorgehalt in unserer Nahrung sind Mangelerscheinungen eher ungewöhnlich.

Eine Hypophosphatämie (Absinken des Phosphatspiegels im Blut) kann sich je nach Schwere in folgenden Symptomen äußern:

  • Anorexie (Appetitlosigkeit)
  • Anämie (Blutarmut)
  • Muskelschwäche
  • Knochenschmerzen und Knochenerweichung (Osteomalazie)

Abgesehen von ernährungsbedingten Mangelerscheinungen kann ein Phosphormangel auch aus einer schweren Vitamin D-Unterversorgung und einer dadurch verminderten Phosphor-Aufnahme resultieren.

Risikogruppen und -faktoren

  • Unzureichende parenterale (zentralvenöse) künstliche Ernährung
  • Lebererkrankungen

Magnesium (Mg2+)

Das Multitalent

Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa 20 g des Mengenelements Magnesium (zum Vergleich: Calcium = 1 kg). Davon entfallen etwa 50 – 60 % auf die Knochen, weitere 30 – 40 % finden sich in den Muskeln und im Weichteilgewebe. Das mit der Nahrung aufgenommene Magnesium wird zu etwa 30 % vom Körper absorbiert.

Bedeutung von Magnesium für den Körper

  • Muskelfunktion
  • Energiestoffwechsel
  • Reduzierung von Müdigkeit und Erschöpfung
  • Entwicklung und Erhalt von Zähnen und Knochen
  • Regulierung des Elektrolyt-Gleichgewichts im Körper
  • Zellteilung
  • Unterstützung der psychischen Funktionen
  • Proteinsynthese

Magnesium-Lieferanten

Magnesium kommt in vielen Nahrungsmittel sowie im Trinkwasser vor. Dadurch können die Empfehlungen zur Magnesiumzufuhr normalerweise durch eine ausgewogene Ernährung erreicht werden.

  • Bohnen
  • Nüsse
  • Vollkornprodukte
  • Schalentiere
  • Grünes Gemüse

Mangelsymptome und -folgen

  • Anorexie (Appetitlosigkeit) und Gewichtsverlust
  • Nausea (Übelkeit)
  • Muskelschwäche

Ein schwerer Magnesiummangel zeigt sich in folgenden Symptomen:

  • Muskelkrämpfe
  • Tetanie und Schüttelkrämpfe

Bei übermäßigem Verzehr kann Magnesium abführend wirken.

Risikogruppen und -faktoren

  • starkes Schwitzen
  • Exzessiver Alkoholkonsum
  • gesundheitliche Vorschädigungen (Nierenfunktionsstörungen, langandauernder Durchfall, chronische Darmentzündungen, schlecht eingestellter Diabetes mellitus)
  • Arzneimittel, etwa Diuretika (wassertreibende Mittel)